In der Schweiz wird der Erwerb von Wohneigentum für viele Bürger, insbesondere für junge Menschen, zu einer echten Herausforderung. Während der Erwerb eines Hauses oder einer Wohnung früher für einen großen Teil der Bevölkerung ein erreichbares Ziel war, scheint dieser Traum für die heutigen Generationen immer weiter in die Ferne zu rücken. Tatsächlich erwerben die Schweizer ihre erste Immobilie viel später als ihre europäischen Nachbarn, was eine komplexe Realität widerspiegelt, die von steigenden Preisen und immer strengeren Kreditbedingungen geprägt ist.
Deutlicher Rückstand im Vergleich zu Europa
Laut einer von Swiss Life durchgeführten Studie erwerben die Schweizer ihre erste Immobilie im Durchschnitt 17 Jahre später als die Franzosen und 14 Jahre später als die Deutschen. Diese Diskrepanz verdeutlicht, wie schwierig der Zugang zu Wohneigentum in unserem Land geworden ist. Junge Erwachsene, die mit weniger günstigen wirtschaftlichen Bedingungen als ihre Eltern konfrontiert sind, haben Schwierigkeiten, das nötige Geld für einen Immobilienkauf aufzubringen.
Nehmen wir das Beispiel der 35-jährigen Handelsangestellten Stéphanie Marquis, die davon träumte, ihr eigenes Haus zu bauen. Leider musste ihr Vorhaben aufgrund der steigenden Kosten und der immer strengeren finanziellen Anforderungen zurückgeschraubt werden. Wie viele andere in ihrer Situation musste sie auf Mietwohnungen ausweichen, obwohl ihr ursprünglicher Wunsch der Erwerb einer Immobilie für ihre Familie war.
Ein generationsübergreifender Trend
Die Schwierigkeit, Wohneigentum zu erwerben, betrifft nicht nur junge Menschen, sondern die gesamte Mittelschicht. Im Jahr 2000 betrug das Durchschnittsalter der Eigentümer in der Schweiz 54 Jahre; 2018 ist es auf 58 Jahre gestiegen. Diese Alterung der Eigentümer zeugt von einem Markt, der zunehmend anspruchsvoller und für die jüngeren Generationen unzugänglich wird.
Die Statistiken sprechen für sich: Nur 20 % der Haushalte mit 35-Jährigen sind Eigentümer, gegenüber 55 % der Senioren im Alter von 70 Jahren. Diese Veränderung lässt sich durch mehrere Faktoren erklären, u. a. durch den kontinuierlichen Anstieg der Immobilienpreise und der Löhne, die in den letzten 25 Jahren nur moderat gestiegen sind.
Immer strengere Regeln für die Kreditvergabe
Zusätzlich zu den steigenden Preisen wurden auch die Kriterien für die Aufnahme eines Hypothekendarlehens immer strenger. Um beispielsweise eine Immobilie im Wert von 1 Million Franken zu kaufen, muss man nun 20 % Eigenkapital haben, wovon 10 % Barmittel sein müssen. Außerdem beträgt das für einen Kredit erforderliche Einkommen etwa 180.000 Franken, was weit über dem Medianlohn in der Schweiz liegt. Diese Bedingungen machen den Immobilienkauf noch schwieriger, insbesondere für junge Familien, die versuchen, mit begrenzten Mitteln Wohneigentum zu erwerben.
Es gibt Lösungen, aber sie sind begrenzt
Trotz dieser Hindernisse ist es in der Schweiz immer noch möglich, Wohneigentum zu erwerben, insbesondere wenn man in ländlichere Gebiete mit niedrigeren Preisen ausweicht. Christian Wenger, Berater für Baufinanzierung, betont, dass ein gut antizipierter Sparplan und eventuelle Hilfe von außen den Erwerb einer Immobilie denkbar machen können. Es ist jedoch klar, dass der Erwerb von Wohneigentum in der Schweiz heute ein steiniger Weg ist, der Opfer und eine gründliche finanzielle Vorbereitung erfordert.
Für einige könnte das Familienerbe die einzige praktikable Lösung für den Erwerb von Wohneigentum darstellen. Für alle, die ein Eigenheim anstreben, bedeutet die Realität des Schweizer Immobilienmarktes jedoch, dass sie ihre Erwartungen überdenken und vorsichtigere Finanzstrategien anwenden müssen.
Quellen
rts.ch - Artikel
Deutlicher Rückstand im Vergleich zu Europa
Laut einer von Swiss Life durchgeführten Studie erwerben die Schweizer ihre erste Immobilie im Durchschnitt 17 Jahre später als die Franzosen und 14 Jahre später als die Deutschen. Diese Diskrepanz verdeutlicht, wie schwierig der Zugang zu Wohneigentum in unserem Land geworden ist. Junge Erwachsene, die mit weniger günstigen wirtschaftlichen Bedingungen als ihre Eltern konfrontiert sind, haben Schwierigkeiten, das nötige Geld für einen Immobilienkauf aufzubringen.
Nehmen wir das Beispiel der 35-jährigen Handelsangestellten Stéphanie Marquis, die davon träumte, ihr eigenes Haus zu bauen. Leider musste ihr Vorhaben aufgrund der steigenden Kosten und der immer strengeren finanziellen Anforderungen zurückgeschraubt werden. Wie viele andere in ihrer Situation musste sie auf Mietwohnungen ausweichen, obwohl ihr ursprünglicher Wunsch der Erwerb einer Immobilie für ihre Familie war.
Ein generationsübergreifender Trend
Die Schwierigkeit, Wohneigentum zu erwerben, betrifft nicht nur junge Menschen, sondern die gesamte Mittelschicht. Im Jahr 2000 betrug das Durchschnittsalter der Eigentümer in der Schweiz 54 Jahre; 2018 ist es auf 58 Jahre gestiegen. Diese Alterung der Eigentümer zeugt von einem Markt, der zunehmend anspruchsvoller und für die jüngeren Generationen unzugänglich wird.
Die Statistiken sprechen für sich: Nur 20 % der Haushalte mit 35-Jährigen sind Eigentümer, gegenüber 55 % der Senioren im Alter von 70 Jahren. Diese Veränderung lässt sich durch mehrere Faktoren erklären, u. a. durch den kontinuierlichen Anstieg der Immobilienpreise und der Löhne, die in den letzten 25 Jahren nur moderat gestiegen sind.
Immer strengere Regeln für die Kreditvergabe
Zusätzlich zu den steigenden Preisen wurden auch die Kriterien für die Aufnahme eines Hypothekendarlehens immer strenger. Um beispielsweise eine Immobilie im Wert von 1 Million Franken zu kaufen, muss man nun 20 % Eigenkapital haben, wovon 10 % Barmittel sein müssen. Außerdem beträgt das für einen Kredit erforderliche Einkommen etwa 180.000 Franken, was weit über dem Medianlohn in der Schweiz liegt. Diese Bedingungen machen den Immobilienkauf noch schwieriger, insbesondere für junge Familien, die versuchen, mit begrenzten Mitteln Wohneigentum zu erwerben.
Es gibt Lösungen, aber sie sind begrenzt
Trotz dieser Hindernisse ist es in der Schweiz immer noch möglich, Wohneigentum zu erwerben, insbesondere wenn man in ländlichere Gebiete mit niedrigeren Preisen ausweicht. Christian Wenger, Berater für Baufinanzierung, betont, dass ein gut antizipierter Sparplan und eventuelle Hilfe von außen den Erwerb einer Immobilie denkbar machen können. Es ist jedoch klar, dass der Erwerb von Wohneigentum in der Schweiz heute ein steiniger Weg ist, der Opfer und eine gründliche finanzielle Vorbereitung erfordert.
Für einige könnte das Familienerbe die einzige praktikable Lösung für den Erwerb von Wohneigentum darstellen. Für alle, die ein Eigenheim anstreben, bedeutet die Realität des Schweizer Immobilienmarktes jedoch, dass sie ihre Erwartungen überdenken und vorsichtigere Finanzstrategien anwenden müssen.
Quellen
rts.ch - Artikel